Stefan Schuster zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung

Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Entwicklungshilfe Mali e.V für mehr Aufklärungsarbeit

  • von  Stefan Schuster
    03.02.2012
  • Beiträge [Partei], Bayerischer Landtag, Stefan Schuster

Stefan Schuster beim Empfang des Dorfchefs

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Genitalverstümmelung am 5. März, weist der Nürnberger Landtagsabgeordnete Stefan Schuster, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Entwicklungshilfe Mali e.V (LAG Mali), darauf hin, dass auch im westafrikanischen Mali die Mädchenbeschneidung noch stark verbreitet ist und hier weiterhin durch Aufklärungsarbeit gegen die unwürdigen und gefährlichen Verstümmelungen vorgegangen werden muss.

Bereits seit 2005 kooperiert die LAG Mali im Zuge eines Projektes mit der Arbeit einer Frauenorganisation aus Mali, die Aufklärung über die fatalen gesundheitlichen Folgen der Beschneidung von Mädchen leistet. „Bei unserer Kampagne gegen die Mädchenbeschneidung haben wir uns auf einige Dörfer im Nordwesten des Landes konzentriert, wo diese kulturelle Praxis noch stark betrieben wird“, erklärt Schuster. „Dort konnten wir die bisherigen Erfolge unserer Aufklärungskampagne sehr unmittelbar erleben, denn für uns zählt jedes Mädchen, dem diese Verstümmelung erspart bleibt“. Darüber hinaus übernimmt das Projekt der LAG Mali auch einzelne ärztliche Behandlungskosten von Frauen, die unter den Folgeschäden der Genitalverstümmelung leiden.

Die Mädchenbeschneidung als Initiationsritual ist in der kulturellen Tradition verschiedener ethnischer Gruppen in Mali verankert. Ihre Rechtfertigung basiert auf sozialen und religiösen Vorstellungen und Mythen, wonach „Unbeschnittene“ als nicht heiratsfähig oder als Mädchen mit lockerer Moral angesehen werden. Viele Frauen leiden infolge der „Excision“ oft ein Leben lang unter Inkontinenz,

Fisteln, Abszessen, Zysten oder Harnwegsinfektionen. Bei einer Geburt sind aufgrund der Vernarbungen größere Schmerzen und Komplikationen zu erwarten, die für Mutter und Neugeborenes lebensbedrohlich sind.

„Mit Verboten allein kann man die Beschneidung nicht verhindern, wie sich in anderen Staaten gezeigt hat“, meint Schuster. „Vielmehr gilt es, die Menschen zu überzeugen, dass diese Praktik für die Kinder nicht nur grausam und traumatisierend ist, sondern auch sinnlos und gefährlich. Doch dafür braucht es einen langen Atem und wirksame Strategien, wie dies den Menschen nahe gebracht wird“.

Bei der Durchführung des Aufklärungsprojekts ist die LAG Mali allein auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Schuster: „Projekte wie der Kampf gegen die Mädchenbeschneidung erfordern dauerhafte Überzeugungsarbeit und einen langfristigen Einsatz. Dabei entscheidet es sich in jedem Jahr aufs Neue, ob wir anhand der eingegangenen Spenden das Projekt noch fortführen und gar ausbauen können.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1982 engagiert sich die Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Entwicklungshilfe Mali e.V. nach dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe. Die SPD auf bayerischer Ebene ist neben dem Gewerkschaftsbund, der Arbeiterwohlfahrt, der SJD-Die Falken und sechs weiteren Organisationen Gründungsmitglied der LAG Mali.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.lag-malihilfe.de.

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