Massiver Anstieg atypischer Beschäftigungsverhältnisse

Regierung verliert die Situation der Menschen aus dem Blickfeld

  • von  Angelika Weikert
    02.03.2012
  • Beiträge [Partei], Bayerischer Landtag, Angelika Weikert

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Angelika Weikert fordert angesichts der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen mehr Maßnahmen für Gute Arbeit. "Es sind gute Nachrichten, dass die bayerische Arbeitslosenquote im Februar gegenüber dem Vorjahr weiter zurückgegangen ist", so Weikert. Jedoch belege eine jüngst vom INIFES-Institut im Auftrag des bayerischen Gewerkschaftsbundes vorgelegte Studie einmal mehr den massiven Anstieg atypischer Beschäftigungsverhältnisse.

"Es ist fatal, dass die Bayerische Staatsregierung nur noch von guten Arbeitsmarktzahlen spricht und dabei die Situation der Menschen aus dem Blick verliert", kritisierte Weikert. „Wer Sozialverbänden und Gewerkschaften vorwirft, die Lage auf dem Arbeitsmarkt aus parteipolitischen Gründen schlecht zu reden, hat offenbar kein Gespür mehr für die Sorgen der Menschen. Natürlich freue ich mich, wenn die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen weiter zurückgeht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass neben Frauen und Älteren vor allem junge Menschen von den Schattenseiten des aktuellen Beschäftigungswachstums, also unsicheren und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen betroffen sind."

Ältere Arbeitnehmer seien zudem besonders häufig von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. "Wenn in Bayern im Februar mehr als ein Drittel der über 50-Jährigen langzeitarbeitslos war und wenn der Anteil älterer Arbeitsloser in Bayern noch immer deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt, so sind das wahrlich keine Erfolgsmeldungen", so Weikert. Zudem gingen bereits aus dem 2011 von der Bayerischen Staatregierung vorgelegten "Bericht zur Sozialen Lage in Bayern" die unguten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt hervor. Bisher habe Schwarz-gelb aber weder im Bund noch im Land gehandelt. "Mit der Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn haben wir Sozialdemokraten ein wichtiges Instrument vorgeschlagen, um den Arbeitsmarkt wieder zu ordnen. Schwarz-gelb muss hier endlich seine Blockadehaltung aufgeben!"