„Keinen faulen Kompromiss bei Rettungs-hubschrauber in Mittelfranken!“

CSU und FDP lehnen Anträge von SPD und FW zur besseren Versorgung ab

Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Die Luftrettung im südwestlichen Mittelfranken und nordwestlichen Schwaben bleibt unzureichend. Anträge der SPD und der Freien Wähler,  die Versorgungslücke durch die Stationierung eines Rettungshubschraubers in der Region zu schließen, wurden am heutigen Mittwoch im Kommunalausschuss des Bayerischen Landtags mit den Stimmen von CSU und FDP abgelehnt.

Die von Innenminister Herrmann (CSU) beabsichtigte probeweise Verlegung eines der beiden in Nürnberg stationierten Hubschrauber nach Roth ist nach Ansicht von SPD-Kommunalsprecherin Helga Schmitt-Bussinger (Schwabach) und der mittelfränkischen SPD-Bezirksvorsitzenden Christa Naaß (Gunzenhausen) „völlig ungeeignet, die Leben gefährdende Unterversorgung in der Region zu beseitigen“. SPD-Abgeordnete Schmitt-Bussinger kritisierte im Ausschuss insbesondere, dass ein „derart fauler Kompromiss Schwerstverletzten in Westmittelfranken und Nordwestschwaben nicht wirklich hilft, sondern die Luftrettung im Großraum Nürnberg tatsächlich verschlechtert, der einen Umkreis von 60 Kilometern bis hinein in die Oberpfalz und nach Oberfranken einschließt.“ Denn die zwei derzeit in Nürnberg stationierten Hubschrauber – ein Intensivtransporthubschrauber (ITH) und ein Rettungshubschrauber (RTH) – erfüllten völlig unterschiedliche Funktionen. Der eine diene der Erstrettung von Notfallpatienten, der andere komme vor allem bei einer medizinisch notwendigen Verlegung von Notfallpatienten zum Einsatz. Der RTH sei in seiner Funktion der europaweit am meisten ausgelastete Hubschrauber überhaupt. Deshalb müssten sowohl der ITH „Christoph Nürnberg“ wie auch der RTH „Christoph 27“ am Flughafen Nürnberg bleiben.

Zuvor hatte ein Vertreter des Innenministeriums berichtete, dass Verhandlungen mit Baden-Württemberg zu nichts geführt haben und keine gemeinsame Lösung gefunden werden konnte.

SPD-Abgeordnete Schmitt-Bussinger zieht das Fazit: „Nur mit der Anschaffung eines weiteren Rettungshubschraubers und dessen Stationierung in Westmittelfranken ist den Menschen wirklich gedient. In einem Jahr, wenn sich – wie vorherzusehen – der Standort Roth als ungeeignet herausgestellt hat, werden wir genau dies beschließen müssen. Ein Probejahr ist deshalb ein weiteres verlorenes Jahr für die betroffenen Menschen.“