Miteinander statt gegeneinander!

Der sozialdemokratische Dialog der Generationen

  • von  Yasemin Yilmaz
    13.07.2012
  • Beiträge [Partei], Jusos

Jusos im aktiven Einsatz für das Miteinander der Generationen

Auf den ersten Blick mag es befremdlich scheinen, dass ausgerechnet die Jusos, als Vertreter einer ganz spezifischen Altersgruppe, einenAppell an den sozialdemokratischen Gedanken des Dialoges der Generationen beisteuern. Doch gerade mit unserer thematischen Ausrichtung auf eine Altersgruppe gehören wir zu den Sozialdemokraten, welche sich direkt, wie auch indirekt, regelmäßig mit dem Thema der Generationenbeziehungen beschäftigen.

Dennoch wird sich die interessierte Leserschaft an dieser Stelle sicherlich fragen: Weshalb bedarf es eigentlich eines Appells? Obgleich wir alle mit den verschiedenen Facetten der Generationenbeziehungen tagtäglich konfrontiert werden, assoziieren die meisten von uns Reizworte wie „Alter“ und „Generation“ mit Inhalten des medialen Diskurses. Wir denken also beispielsweise an die so genannte „demographische Falle“ von welcher wir doch allzu oft in den Zeitungen lesen können oder an Edutainmentformate wie „Der Aufstand der Alten“ – und das unabhängig von unseren tatsächlichen alltäglichen Erfahrungen. In diesem allgegenwärtigen Diskurs wird die zentrale Figur des „Wir und die Anderen in Konkurrenz“ immer wieder beschworen. Dieser Gesellschaftsentwurf ist jedoch in keinster Weise sozialdemokratisch, schließlich liegt unserer Politik der Grundsatz einer solidarischen und pluralen Gesellschaft zugrunde. Deshalb ist es unsere Pflicht dieses drängende Problem der Gesellschaft, den Generationenkonflikt, zu diskutieren und sozialdemokratische Antworten zu finden.

In den meisten Politikfeldern müssen jedoch noch nicht einmal grundsätzlich neue sozialdemokratische Positionen gefunden werden. Wir verfügen bereits über eine Vielzahl von Konzepten und Grundpositionen auf welche man sich besinnen kann und welche auf aktuelle Probleme abgestimmt werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Idee des „lebenslangen Lernens“, das dem Alltagsmythos des nicht belastbaren älteren Menschen widerspricht. Hier werden Jung und Alt nicht obligatorisch in die Kategorien „jung und dynamisch“ versus „alt und unflexibel“ geschoben und so gegeneinander ausgespielt. Vielmehr gilt es das Potential aller Menschen zu erkennen und in einem intergenerationalen Dialog zugänglich zu machen.

Ebenso sollten wir im Sinne eines sozialdemokratischen Gesellschaftsbildes, in welchem Menschen verschiedener Lebenssituationen gemeinsam für ein gerechteres System eintreten, den prophezeiten demographischen Wandel nicht als Anlass für Umwälzungen im Feld der Sozialpolitik begreifen und ebenso wenig den Konkurrenzkampf zwischen den Generationen mit dem Drohbild des an den Kosten gescheiterten Sozialstaates befeuern. Unserem Grundsatz der solidarischen Gesellschaft folgend, gilt es den Generationenvertrag zu erhalten und zu einer wechselseitigen Beziehung auszubauen.