Schlachterei in Waldkraiburg: Arbeitnehmer übergeben Petition an Vizepräsident Franz Maget

Arbeitspolitische Sprecherin Weikert: Verpflichtender gesetzlicher Mindeslohn ist einzig wirksame Vorbeugung

  • von  Angelika Weikert
    25.07.2012
  • Beiträge [Partei], Angelika Weikert

Beschäftigung zu Dumpinglöhnen, Werkverträge, Schichten bis zu 16 Stunden und schließlich regelrechte Erpressung: Bedingungen, unter denen im Schlachthof Waldkraiburg in Oberbayern Mitarbeiter gezielt ausgebeutet wurden. Mit einer Petition an den Bayerischen Landtag, übergeben heute, 25. Juli 2012 an den Vizepräsidenten Franz Maget, sollen Parlament und bayerische Regierung auf das Problem aufmerksam gemacht werden.

Fünfzig Mitarbeiter und zum Teil deren Familien waren zur Petitionsübergabe in den Landtag gekommen - zu einem guten Teil aus Ungarn, Tschechien und Polen stammend. Durch die Insolvenz des bisher für Südfleisch/VION tätige Global-Dienstleistungs-GmbH waren die Mitarbeiter gezwungen worden, weiterhin entweder zu verschlechterten Bedingungen zu arbeiten oder anderenfalls Werkverbot zu bekommen. Ein Teil der Aufträge werde mittlerweile von einem rumänischen Subunternehmen ausgeführt, das den Arbeitern nach Gewerkschaftsangaben einen Monatslohn von unter 200 EUR bezahle, so ein Gewerkschaftsvertreter der NGG (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten). "Das einzig wirksame Mittel gegen eine solche Ausbeutung ist ein gesetzlicher verankerter Mindestlohn", stellt die arbeitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Angelika Weikert fest. "Es kann auch nicht sein, dass nach Zeitarbeitsfirmen nun Werkverträge offenbar das neue Mittel der Wahl sind, um Profit zu mehren und Mitarbeiter auszubeuten. Ministerin Haderthauer muss nun, zu diesem Fall im Speziellen und zu einer offensichtlichen Kultur der Ausbeutung im Allgemeinen, eine Stellungnahme abgeben. Es besteht dringender Handlungsbedarf!"