In einem Brief fordert die Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete Angelika Weikert die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer auf, endlich Maßnahmen gegen die katastrophale Situation in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Zirndorf zu ergreifen. Zentrale Forderung der Sozialdemokratin ist es, in Bayern eine weitere Aufnahmeeinrichtung zu schaffen.

„Mich erreichen derzeit Brandbriefe von den vor Ort tätigen Wohlfahrtsverbänden, die die heillose Überbelegung der Zirndorfer Einrichtung kritisieren“, erklärt Weikert. Nach einem Rückgang der Flüchtlingszahlen im Frühjahr sei nun wieder ein massiver Anstieg festzustellen. Mittlerweile müssten die Asylbewerber sogar in Gebets- und Andachtsräumen untergebracht werden, in denen es keine sanitären Einrichtungen gebe. „Die SPD hat letztes Jahr vergeblich auf die schlechte Situation der beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in Zirndorf und München hingewiesen. Die CSU hat unsere Initiative, eine dritte Aufnahmeeinrichtung in Bayern zu schaffen, jedoch abgelehnt. Nun stellt sich die Situation noch dramatischer dar als im Vorjahr.“

Aus Sicht Weikerts ist es Zeit, nun zu handeln: „Nicht nur in Zirndorf, sondern auch in der zweiten bayerischen Aufnahmeeinrichtung in München verschlechtern sich die Zustände angesichts steigender Flüchtlingszahlen. „Frau Haderthauer darf sich nicht länger hinter der Argumentation verstecken, dass die Zentralen Aufnahmeeinrichtungen deshalb überfüllt seien, weil es in den Kommunen nicht genügend Gemeinschaftsunterkünfte gibt“, fordert Weikert. So seien die Probleme in Zirndorf entstanden, obwohl die Regierung von Mittelfranken in den letzten Monaten zahlreiche neue Gemeinschaftsunterkünfte eröffnet habe. Aus Sicht Weikerts ist es dringend geboten, so bald wie möglich eine dritte Aufnahmeeinrichtung in Bayern zu eröffnen. Ich werde einen entsprechenden Antrag einbringen. Ich hoffe, dass Ministerin Haderthauer und die CSU den Antrag unterstützen. Die Menschen, die bei uns Schutz suchen, haben das Recht auf eine würdige Behandlung.“