Abschaffung des Schienenbonus

"Ziel bis 2020 ist Lärmhalbierung"

  • von  Martin Burkert
    28.09.2012
  • Beiträge [Partei], Martin Burkert

Am Donnerstag Abend berät der Deutsche Bundestag über die Abschaffung des so genannten Schienenbonus. Dazu erklärt Martin Burkert, Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss:

"Die Abschaffung des Schienenbonus ist aus meiner Sicht richtig. Aber die Mehrkosten für den Lärmschutz dürfen nicht dazu führen, dass weniger in die Schiene investiert wird. Das ist meine ernsthafte Befürchtung. Die 100 Millionen Euro sind seit dem Jahr 2009 eingefroren. Im Vergleich: Unter Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee sind die Mittel von 25 Millionen im Jahr 2005 um das Vierfache angehoben worden.

Das lärmabhängige Trassenpreissystem, das zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der DB AG vereinbart wurde und zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 in Kraft treten wird, begrüße ich grundsätzlich. Ausreichend ist das jedoch nicht: Den Schienenlärm bis spätestens 2020 zu halbieren, muss unser Ziel sein.

Vorrang hat für mich bei der Schienenlärmbekämpfung ganz klar die Umrüstung der 600.000 Güterwaggons, die in ganz Europa unterwegs sind. Da reicht es nicht, wenn nur die 180.000 umrüstbare Wagen in Deutschland mit so genannten Flüsterbremsen ausgerüstet werden. Um die Anwohner stark befahrener Güterverkehrswege, wie zum Beispiel das Rheintal, effektiv vor Lärm zu schützen, müssen alle europäischen Güterzüge leiser werden.