<xml> </xml> „Immer fröhlich bleiben, immer locker vom Hocker“, das sei seine Einstellung, so Peter Danzl, der seit nunmehr 10 Jahren in der Karolinenstraße „seinen“ Straßenkreuzer an den Mann und an die Frau bringen will. Immer gut gelaunt, so kennen die Nürnberger den 62-jährigen gelernten Schlosser mittlerweile, der wegen Arthrose im Knie berufsunfähig wurde. „Der Abstieg kommt schneller als man denkt“, erklärt Danzl. Und nun verkauft er eben den Straßenkreuzer – heute mit Unterstützung der Abgeordneten Angelika Weikert.

„Normalerweise verkaufe ich in einer Stunde 3 Zeitungen, heute mit Frau Weikert aber bereits 13, da ham`s was Gutes g´schickt!“, so Danzl. „Frau Weikert hat Verkaufstalent!“ Peter Danzl ist bekannt in der Nürnberger Fußgängerzone, einige Passanten grüßen ihn freundlich, einige kaufen die aktuelle Oktoberausgabe des Sozialmagazins. Eine junge Frau, die vorbeikommt und Danzl anlächelt, greift in ihre Handtasche: „Ahh, jetzt geht was…“, flüstert Danzl. Tatsächlich holt die Frau aber nur ihr Handy heraus und nicht die 1,80 Euro für das Magazin. Macht aber nichts, so Danzl, denn heute laufe die Sache ja super.

Danzls positiver und selbstverständlicher Umgang mit der eigenen Situation nötigt Angelika Weikert großen Respekt ab: „Ich finde es toll, dass Herr Danzl sich nicht versteckt, zu seiner Situation steht und mit den Menschen ganz offen über seine Situation redet. Was ihn aber ärgert, sind Menschen, die hochnäsig oder abweisend vorbeigehen. Ich habe Respekt vor seiner Persönlichkeit und finde es gut, dass er sich nicht unterkriegen lässt. Dabei hilft ihm vor allem das Projekt „Der Straßenkreuzer“, welches fast nur durch ehrenamtliche Arbeit aufrecht erhalten wird: Ein super Beispiel dafür, dass unsere Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement sehr viel ärmer wäre. Vielen Dank an alle Aktiven! Es war einfach schön, einen Menschen wie Peter Danzl näher kennen zu lernen.“

Zum Hintergrund: Die "Aktion Rollentausch" findet dieses Jahr bereits zum sechsten Mal statt. Politiker, Vertreter aus Wirtschaft, Behörden, Medien und Kirche sind eingeladen, im sozialen Bereich mitzuarbeiten. Die Teilnehmer besuchen unterschiedlichste Einrichtungen für Familien, Frauen, Kinder, Jugendliche, alte, kranke und behinderte Menschen und tauschen für einige Stunden die Rollen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.