SPD-Vorsitzender warnt vor wachsender Altersarmut in Nürnberg

Renten müssen wieder Lebensstandard sichern

  • von  Thorsten Brehm
    02.09.2016
  • Beiträge [Partei], Stadtrat Nürnberg, 60plus, Thorsten Brehm

Unterbrochene Erwerbsbiografien, teils niedrige Löhne und das gesunkene Rentenniveau führen nach Ansicht des Nürnberger SPD-Vorsitzenden Thorsten Brehm dazu, dass die Altersarmut in der Stadt wächst. Waren in Nürnberg 2010 noch rund 5.000 der über 65-Jährigen von staatlichen Grundsicherungsleistungen abhängig, sind es heute schon 6.500. „Die Zahl steigt leider jedes Jahr“, konstatiert Brehm und verlangt in Berlin ein politisches Gegensteuern.

Das Problem bestätigt sich für den SPD-Vorsitzenden auch durch die neuesten Berichte, dass die Zahl der älteren Mini-Jobber steigt. „Natürlich sind darunter auch viele fitte Menschen, die einfach noch ein bisschen arbeiten wollen. Dass wir deutschlandweit aber von einer massiven Zunahme und mittlerweile 943.000 Seniorinnen und Senioren reden, sollte uns zu denken geben. Vor allem, weil ein besonders großer Zuwachs bei den über 75-Jährigen liegt.“

Für die Nürnberger Sozialdemokraten ist deshalb wichtig, dass nach der Einführung des Mindestlohns und dem Kampf gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse auch das Thema Rente auf die Agenda kommt. „Bis 2011 hatten wir noch ein Niveau über 50 Prozent. Seitdem ging es bergab“, weiß der SPD-Politiker und fordert: „Die Rente muss wieder Lebensstandard sichernd werden! Es kann nicht sein, dass Angestellte Jahrzehnte in die Rentenversicherung einbezahlt haben und im Alter dann eine Aufstockung beim Sozialamt beantragen müssen.“

Die SPD will deshalb für eine Stabilisierung des Rentenniveaus kämpfen und eine Lebensleistungsrente einführen. Ein Baustein des Konzepts: Wer mindestens 40 Jahre Beiträge eingezahlt hat und dennoch weniger als 30 Rentenentgeltpunkte für sein Alterseinkommen verbuchen kann, dessen erworbene Rentenentgeltpunkte sollen aufgewertet werden.

Brehm fordert die dafür notwendigen Mittel über das Steuersäckel zu finanzieren. „Im Gegensatz zu allgemeinen Steuersenkungen kommen diese Mittel wirklich bei denen an, die sie zwingend brauchen“, so der SPD-Vorsitzende abschließend.