„Jetzt Nägel mit Köpfen machen!“ Schmitt-Bussinger will Landtagsbeschluss zur Uni-Ansiedlung

Helga Schmitt-Bussinger, Nürnberger Landtagsabgeordnete und Mitglied im Hochschulausschuss, fordert in einem Dringlichkeitsantrag heute (18.5.17), nach den Ankündigungen des Ministerrats vom 2.5.17 nun auch einen Beschluss des Landtages zur eigenständigen Universität herbeizuführen, damit die Planungen beginnen können. Zudem sind offene Fragen zu beantworten

  • von  Helga Schmitt-Bussinger
    18.05.2017
  • Beiträge [Partei], Bayerischer Landtag, Helga Schmitt-Bussinger

„Seit Langem kritisiert die SPD in Nürnberg, dass unsere Stadt zu wenige Studenten beheimatet und zudem keine eigene, technologisch ausgerichtete, Universität besitzt. Es wurde seitens der Staatsregierung nun angekündigt, diese Lücke endlich schließen zu wollen, was sowohl die Nürnberger SPD-Abgeordneten, als auch die SPD-Stadtratsfraktion sehr begrüßen. Ich habe nun beantragt, dass der Bayerische Landtag, dieses Ansinnen der Staatsregierung formal beschließt, damit zeitnah mit den konkreten Planungen begonnen werden kann“, so Helga Schmitt-Bussinger. „Wir müssen jetzt Nägel mit Köpfen machen, damit die Bemühungen nicht wieder im Sande verlaufen!“

Die bisherigen Planungen der Staatsregierung, einen Teil der Technischen Fakultät der FAU ‚Auf AEG‘ zu verlagern, waren gescheitert. Dies wirft, so die Abgeordnete, die Bemühungen um eine Stärkung des Hochschulstandorts Nürnberg um mehrere Jahre zurück; die Planungen müssten nun bei null beginnen.

Die ersten Konzeptionen sollen, so der Antrag, im zuständigen Ausschuss des Landtags vorgestellt und diskutiert und deren Realisierung kritisch begleitet werden. Dabei stellen sich u. a. folgende Fragen: Welches inhaltliche Profil wird die neu zu schaffende Universität haben? Inwieweit können die in Aussicht gestellten acht Fachrichtungen (Mobilität der Zukunft, Energieforschung, Automatisierungstechnik, Robotik, Leistungselektronik, Industrial Design und Communication, Sicherheit in der Kommunikationstechnik sowie Simulation und Modellierung von Hochleistungsrechnern) realisiert werden, auf welche Bedarfsermittlung gehen diese zurück und werden EnCn und NCT davon betroffen sein? Außerdem: Welche Rolle bei der Entwicklung der neuen Hochschule soll dabei die Firma Siemens übernehmen? Da Ministerpräsident Seehofer von einem Investitionsvolumen von bis zu 1 Mrd. Euro spricht - wie teilt sich diese Summe auf, welche Mittel z. B. für Planungskosten müssen kurzfristig eingestellt werden? Wichtig ist auch, da ja die Technische Hochschule Nürnberg seit Längerem neuen Raumbedarf angemeldet hat; wie, wann und wo dem Rechnung getragen wird?

Nürnberg ist eine jahrhundertealte Hochschulstadt, doch ohne eigenständige Universität. Von den bestehenden Nürnberger Hochschuleinrichtungen profitiert nicht zuletzt die Wirtschaft, die hier hochqualifiziertes Personal findet und für sie wichtiges Know-how erlangt.

Schmitt-Bussinger gibt aber zu bedenken: „Bei den Studierendenzahlen steht Nürnberg als zweitgrößte Stadt Bayerns nur auf Platz sechs. Sogar das halb so große Augsburg hat mehr Studierende. Gleichgroße deutsche Städte wie Duisburg oder Hannover haben alle etwa doppelt so viele Studierende wie Nürnberg. Hier besteht also dringend Nachholbedarf.“

Nürnberg, 18. Mai 2017

            Für Rückfragen erreichen Sie Helga Schmitt-Bussinger unter 0171-867 0000