Elterngeld ist ein Erfolgsmodell

Zehn Jahre nach der Einführung hat das Elterngeld auch in Nürnberg zu Veränderungen beigetragen. Dies teilt die Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich mit und erläutert, wie die SPD im Falle eines Wahlerfolges die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessern will.

  • von  Gabriela Heinrich
    02.08.2017
  • Beiträge [Partei], Bundestag, Gabriela Heinrich

Das Prinzip des Elterngeldes ist, dass der wegfallende Lohn nach der Geburt eines Kindes zu einem großen Teil ausgeglichen wird. „Erwerbstätige Eltern müssen sich keine Sorgen mehr machen, nach der Geburt plötzlich auf ein Einkommen verzichten zu müssen“, so Heinrich. Positiven Einfluss hat das Elterngeld offenbar auf die Geburtenzahlen: Kamen im Jahr 2005 laut dem Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth noch 41 Geburten auf 1.000 Frauen in Nürnberg, so waren es im Jahr 2016 bereits 53. „Der kontinuierliche Anstieg der Geburten in Nürnberg in den letzten zehn Jahren ist ein Zeichen dafür, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sich verbessert“, so Heinrich. Das Elterngeld trage dazu genauso bei wie der Ausbau an Infrastruktur für Familien. Allein aus dem aktuellen Förderprogramm des Bundes seien zwischen 2015 und Anfang 2017 rund 3,6 Millionen Euro für zusätzliche Krippenplätze nach Nürnberg geflossen.

Das Elterngeld ist – nicht zuletzt durch Partnermonate, die verfallen, wenn sie nicht wahrgenommen werden – auch für Väter attraktiv. Immerhin mehr als ein Drittel der Väter in Nürnberg nutzt mittlerweile das Elterngeld. Das ist zwar im bayerischen Städtevergleich eine eher geringe Quote. In Würzburg beantragt zum Beispiel jeder zweite Vater das Elterngeld. Heinrich betont jedoch, dass der Anteil der elterngeldbeziehenden Väter in Nürnberg kontinuierlich gestiegen ist. Bei der Einführung des Elterngeldes hatte nicht einmal jeder vierte Vater das Elterngeld genutzt. Die durchschnittliche Bezugsdauer des Elterngeldes bei Vätern in Nürnberg ist mit 3,1 Monaten laut Heinrich länger als in den meisten anderen bayerischen Großstädten.

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern, spricht sich Heinrich für noch mehr Bundesmittel für den Ausbau der Kinderbetreuung aus, auch in Bezug auf die Qualität. Für Kita- und Grundschulkinder müsse es zudem einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung geben. Kita-Gebühren müssen aus Sicht von Heinrich abgeschafft werden. „Ich finde, wir müssen alle Gebühren abschaffen, die ausschließlich Eltern betreffen. Gerade Familien mit kleinen Kindern brauchen die meiste Unterstützung des Staates, werden aber durch Kita-Gebühren stark belastet“, so Heinrich. Erwerbstätigen Müttern und Vätern könne das von der SPD vorgeschlagene Familiengeld mehr Freiraum ermöglichen. „Eltern würden damit finanziell unterstützt, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, um mehr Zeit für die Familie zu haben“, so Heinrich. Letztlich gehe es darum, Familien nachhaltig zu entlasten und gleichzeitig mehr Angebote zu schaffen, die für Mütter und Väter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.