Mehr Verkehr im Nürnberger Süden befürchtet

Nürnberger SPD bleibt beim Nein zu Ortsumgehung Stein

  • von  Thorsten Brehm und Martin Burkert
    04.09.2017
  • Beiträge [Partei], Stadtrat Nürnberg, Thorsten Brehm

Die Nürnberger SPD bekräftigt ihre ablehnende Haltung gegenüber einer Ortsumgehung Stein, die im Nürnberger Hafenkreisel enden würde. „Das bringt mehr Verkehr in den Nürnberger Süden. Das Projekt ist alles andere als wegweisend und wird von uns abgelehnt“, unterstreicht Thorsten Brehm, Vorsitzender der SPD Nürnberg und Stadtrat.

Der Bundestagsabgeordnete Martin Burkert will das Vorhaben aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen haben und wundert sich über die bayerische Staatsregierung, die das Projekt ohne Beteiligung der Stadt Nürnberg vorangetrieben hat. „Eine vertrauensvolle konstruktive Zusammenarbeit des Freistaats mit seinen Kommunen stelle ich mir anders vor“, kritisiert Burkert und erneuert seine Forderung, besser die U-Bahn nach Stein zu verlängern. „Die 130 Millionen Euro Baukosten sollte man lieber in die Schiene als einen Straßentunnel investieren!“

In Berlin will der Abgeordnete deshalb dafür kämpfen, dass sich die finanzielle Förderung für den Nahverkehr und die Stärkung des Schienenverkehrs verbessert. Zudem will er gegenüber dem Verkehrsministerium den Druck erhöhen, dass auch die U-Bahn nach Stein angemessen unterstützt wird.

Der Diesel-Skandal unterstreicht nach Meinung der beiden SPD-Politiker einmal mehr, wie wichtig der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel für die lebens- und Luftqualität in unseren Städten ist. „Wir sollten den Verkehr nicht auch noch in die Stadt ziehen sondern vielmehr Alternativen zum Umsteigen anbieten“, findet der Verkehrsexperte Brehm und wiederholt die Forderung der SPD nach einer gemeinsamen Studie der Städte Nürnberg und Stein sowie des Landkreises Fürth. Diese soll alle Verkehrsträger für den Korridor miteinander untersuchen. Bisherige Studien trennen motorisierten Individualverkehr und öffentlichen Personennahverkehr. „Mit diesem integrierten und innovativen Ansatz würden wir fachliches Neuland betreten. Leider tritt hier der Freistaat mehr als Bremser denn als Beschleuniger in Erscheinung. Aber wir bleiben hartnäckig“, verspricht Brehm.