Mit Leib und Seele für die Stadt

SPD-Kommunalpolitiker Jürgen Fischer wird 80

  • von  Thorsten Brehm
    31.10.2017
  • Beiträge [Partei], Stadtrat Nürnberg, Thorsten Brehm

Der langjährige Stadtrat und frühere SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Fischer feiert am 31. Oktober seinen 80. Geburtstag. „Wir gratulieren unserem Kollegen von Herzen und danken ihm für sein großes Engagement. Jürgen Fischer zählt ohne Zweifel zu den prägendsten Kommunalpolitikern der neueren Stadtgeschichte. Nürnberg und die SPD haben ihm viel zu verdanken“, würdigen die Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer und Parteichef Thorsten Brehm seine Verdienste.

Fischer zog 1972 erstmals als einer der legendären „wilden Sieben” in den Nürnberger Stadtrat ein und machte schnell Karriere. 1978 wurde er zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt, von 1987 bis 1998 stand er an der Spitze der Rathaus-SPD. 2014 schied er nach 42 Jahren aktiver Kommunalpolitik aus dem Rathaus aus.

„Jürgen Fischers Leidenschaft galt der Verkehrspolitik und dem Ausbau von Bus und Bahn. Die Weichenstellungen für den Verkehrsverbund VGN und den Ausbau des U-Bahnnetzes sind nur zwei der vielen prominenten Projekte, die er vorantrieb. Davon profitiert unsere Stadt noch heute”, unterstreicht der SPD-Parteivorsitzende Brehm. Von 1984 bis 2011 bekleidete er insgesamt 27 Jahre das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bei der VAG und beeinflusste die Weiterentwicklung der städtischen Verkehrsbetriebe zu einem modernen Mobilitätsdienstleister nachhaltig.

Neben seiner Arbeit im Verkehrsausschuss machte sich der Rechtsanwalt vor allem für die Kulturpolitik stark, ganz im Sinne Hermann Glasers begründeter „Kultur für alle”. Die KOMM-Verhaftungen 1981 kritisierte Fischer und sperrte sich zusammen mit seinen Parteikollegen gegen eine harte ordnungspolitische Linie. „Ihm war immer an einem breiten kulturellem Angebot in der Stadt gelegen, bei dem vor allem auch die vielen kleinen Initiativen und Gruppen ihren festen Platz haben. Dem Neuen und Kreativen stand er dabei nicht nur aufgeschlossen gegenüber, ihm war es wichtig, dieses auch zu fördern und jedem zugänglich zu machen”, so die Fraktionsvorsitzende.

Beeindruckt hat Brehm und Prölß-Kammerer auch Fischers Rolle nach der schmerzhaften Wahlniederlage 1996. „Er hat es geschafft die Neuaufstellung der Fraktion mit in die Wege zu leiten und 1998 einen Stabwechsel an der Fraktionsspitze auf Gebhard Schönfelder vorzubereiten. Das bildete die Basis für die Rückeroberung des OB-Sessels durch Ulrich Maly im Jahr 2002. Die besondere Größe zeigt sich häufig in wirklich schwierigen Situationen. Diese hat Jürgen Fischer bewiesen”, heben die beiden abschließend hervor.