Im SPD-Haus hinterm Bahnhof ist in diesen Tagen Partei-Chef Thorsten Brehm wieder mit dem Unterschreiben von dutzenden roten Parteibüchern beschäftigt. 120 Neueintritte verzeichneten die Sozialdemokraten in Nürnberg seit Jahresbeginn, fast alle nach dem Bundesparteitag am 21. Januar in Bonn.

„Wir freuen uns über so viel Zuspruch aus allen Generationen. In der SPD wird wieder couragiert diskutiert und gezeigt, wie Basisdemokratie gelebt werden kann. Das zieht viele Interessierte an“, unterstreicht Brehm auch in Hinblick auf ein bevorstehendes Mitgliedervotum. „Wie schon 2013 werden die über 440.000 Mitglieder das letzte Wort über den Koalitionsvertrag haben. Damit gibt die SPD jedem Mitglied die Möglichkeit – und auch die Verantwortung – über den richtigen Weg für die nächsten vier Jahre zu entscheiden.“

Nach dem Eindruck von Brehm sind die Auffassungen unter den Neumitgliedern zur Wiederauflage einer großen Koalition durchaus unterschiedlich. „Die meisten möchten zunächst den ausverhandelten Koalitionsvertrag sehen, um sich dann eine abschließende Meinung zu bilden“, meint der 33-Jährige. „Wir werden in der Partei auch noch genug Zeit und Möglichkeiten haben, die Plus- und Minus-Punkte miteinander zu diskutieren.“

Mittlerweile hat der SPD-Bundesvorstand aus technischen und organisatorischen Gründen auch einen Stichtag für die Stimmberechtigung beschlossen. Alle Mitglieder, die bis zum 6. Februar um 18 Uhr als Mitglied in die SPD aufgenommen und in der Mitgliederverwaltung registriert wurden, dürfen am Mitgliedervotum teilnehmen.