SPD-Landtagsabgeordnete Angelika Weikert kritisiert Schulpolitik der Landesregierung

Angelika Weikert äußert sich besorgt über die Bildungsgerechtigkeit in Bayern und fordert den Ausbau von Ganztagsschulen

  • von  Angelika Weikert
    12.08.2013
  • Beiträge [Partei]

Angelika Weikert, SPD-Landtagsabgeordnete aus Nürnberg, kritisiert die Schulpolitik der bayerischen Landesregierung: "Nur ca. 6,5 % der Schülerinnen und Schüler in Nürnberg profitieren von einer gebundenen Ganztagsschule. Das Kultusministerium verkennt die Probleme."

Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es viele. Die jüngste Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung bestätigt es noch einmal: Die Förderung der Fähigkeiten eines Kindes gelingt am besten in der gebundenen Form der Ganztagsschule. Das pädagogische Konzept der gebundenen Ganztagsschule schafft es am besten, die Chancenungerechtigkeit im Bereich der Bildung abzubauen. Die Studie beweist auch, dass nur der verpflichtende Ganztagsunterricht hilft, Kinder aus sozial schwächeren Familien zu einem besseren Bildungsabschluss zu bringen.

Gerade in Nürnberg ist der Bildungserfolg eng mit der sozialen Herkunft verknüpft. (Bildungsbericht der Stadt Nürnberg). Es ist deshalb eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben, mehr Kindern und Jugendlichen die notwendige Unterstützung anzubieten. Nur ca. 6,5% aller Schüler in Nürnberg besuchen eine gebundene Ganztagsschule. Das ist viel zu wenig. Bildung ist Ländersache. Fakt ist, dass der Ausbau an gebundenen Ganztagsschulen von Seiten der Bayerischen Staatsregierung so schleppend verläuft, dass wohl erst die Enkelkinder der jetzigen Schüler hinreichend profitieren werden. Darüber kann auch die Selbstdarstellung des Kultusministers, der den  prozentualen Zuwachs lobt, nicht hinwegtäuschen.

Außerdem setzt Bayern auch weiterhin nicht auf die verpflichtende Ganztagsschule, sondern investiert vorrangig in den Ausbau von Betreuungsstrukturen. Das heißt im Klartext: Der bayerische Kultusminister sieht den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg noch immer nicht. Die gezielte Förderung von Kindern bleibt auf der Strecke.