Alles Krise oder was!?

Zur Finanz-, Banken-, Wirtschafts- und Währungskrise.

  • von  Nasser Ahmed
    02.09.2013
  • Beiträge [Partei]

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "ANDERS" der Jusos-Nürnberg befassen sich die Autoren mit der Krise im Finanz-, Banken-, Wirtschafts- und Währungsbereich:

Wie es zu Krisen kommt

Unserer Meinung nach kommt es zu Krisen, weil unsere Wirtschaftsordnung auf immer mehr Wachstum und Ausschöpfen von Arbeit beruht, an entscheidenden Punkten jedoch kein kollektives und demokratisches Handeln erlaubt. Alle UnternehmerInnen handeln individuell vernünftig, jedoch gesellschaftlich unvernünftig. Das ist nicht nur die Erkenntnis aus der unbeschreiblichen Zerstörung der Umwelt oder den unsäglichen Ausbeutungsverhältnissen durch „Arbeit“ weltweit, sondern letztlich auch eine entscheidende Ursache der jetzigen Krise.

Gut – könnte man sich denken – das geht schon wieder vorüber. Krisen haben auch was Heilsames an sich. Sie zerstören die verkrusteten Strukturen und schaffen den Nährboden für neuen Aufschwung.

Doch so einfach ist es nicht. Die Risiken des Kapitalismus sind keine natürlichen, sondern solche, die im Gegensatz zu Krankheiten, usw. vermeidbar wären. Es ist der Selbstzweck, stets mehr stofflichen Reichtum zu produzieren, der dahinter steckt. Stofflicher Reichtum, der sich übrigens zunehmend ungerecht in den Gesellschaften verteilt. Und da wären wir schon beim entscheidenden Punkt.

Krisen und ihre Folgen für die Gesellschaft

Bislang ging es um eine Wirtschaftskrise oder eine Krise des Kapitalismus. Doch unsere Wirtschaftsordnung hängt nicht in der Luft, sondern muss die Gesellschaft reproduzieren. Die Mehrheit der Menschen muss von dem Leben, was sie auf dem „Arbeitsmarkt“ verdient.

Diese vorprogrammierte Krise hat gravierende Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Sie verlieren ihren Arbeitsplatz, verlieren ihre Wohnungen, usw. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gegenmittel, die von politischer Seite kommen, durch Privatisierungen, Wohlfahrtsstaatsabbau, weitere Liberalisierungen eher dazu führen, dass Menschen dem System und seinen Folgen noch direkter ausgesetzt sind. „Privat vor Staat“, „Schuldenabbau statt Investitionen im Gemeinwesen“, das alles hat verschärfende Wirkung.

Ende der „neoliberalen Party“

Auf diese neoliberale Grundidee, die derzeit herrscht und größten Schaden anrichtet, wird Yasemin Yilmaz im Leitartikel der aketuellen ANDERS-Ausgabe eingehen. Für sie ist diese Krise nicht nur eine der Wirtschaft, sondern eine der neoliberalen Gesellschaftstheorie. Diese ist – so argumentiert sie weiter – durch ihre problematischen Vorannahmen nicht tragbar und muss überwunden werden.

Die Schwächsten sind es, die in solchen „Krisenzeiten“ zuerst unter die Räder geraten. Meine Genossin Nadine Segert analysiert diese Entwicklung anhand der Jugendarbeitslosigkeit in vielen EU-Staaten. Sie fordert: „Europa – Lass Deine Jugend nicht im Stich!“.

In ihrer Kolumne schreibt Bianca Ritter diesmal auf witzige Art und Weise über persönliche Krisen und stellt die Frage aller Fragen: „Ist die Euro-Krise überhaupt eine Krise?“.

ANDERS zu lesen lohnt sich also. Bestellt euch eine, oder lest sie online auf  www.jusos-nuernberg.de.

Die nächste Ausgabe der Zeitschrift der Jusos Nürnberg erscheint gerade. Wir haben diesmal ein allgegenwärtiges Thema in den Mittelpunkt unserer Zeitschrift gestellt: Die Finanz-, Banken-, Wirtschafts- und Währungskrise. Möchtest du ein Exemplar zugeschickt bekommen, so maile an: anders@jusos-nuernberg.de