Hochschulstandort Nürnberg braucht Stärkung

Die SPD-Landtagsabgeordnete für Nürnberg Süd, Helga Schmitt-Bussinger, fordert in einem nun eingebrachten Antrag vom Wissenschaftsministerium einen Masterplan für den Wissenschaftsstandort Nürnberg, damit Stadt, Hochschulen, Forschung und Wirtschaft langfristig planen können und die Hochschulstadt Nürnberg ein konkretes Profil erarbeiten kann

Die SPD-Landtagsabgeordnete für Nürnberg Süd, Helga Schmitt-Bussinger, fordert in einem nun eingebrachten Antrag vom Wissenschaftsministerium einen Masterplan für den Wissenschaftsstandort Nürnberg, damit Stadt, Hochschulen, Forschung und Wirtschaft langfristig planen können und die Hochschulstadt Nürnberg ein konkretes Profil erarbeiten kann:

„Wissenschaftsminister Dr. Spaenle und Finanzminister Dr. Söder agieren im Bezug auf die zukünftige Gestaltung der Hochschulstadt Nürnberg völlig planlos. Das schadet der zweitgrößten Stadt Bayerns. Ich habe in einem Antrag nun das Wissenschaftsministerium aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der Nürnberger Stadtverwaltung und externen Beratern einen Masterplan zur Stärkung des Hochschul- und Wissenschaftsstandorts und zur gleichzeitigen Steigerung der Studierendenzahlen in Nürnberg zu erarbeiten“, erklärt die Landtagsabgeordnete für Nürnberg Süd und Mitglied im Hochschulausschuss des Landtages.

Nürnberg ist eine jahrhundertealte Hochschulstadt, doch ohne eigenständige Universität. Von den vielen Nürnberger Hochschuleinrichtungen profitiert nicht zuletzt die Wirtschaft, die hier hochqualifiziertes Personal findet und für sie wichtiges Knowhow erlangt. Doch bei den Studierendenzahlen steht Nürnberg als zweitgrößte Stadt Bayerns nur auf Platz sechs. Deutschlandweit in der Rangliste der Hochschulorte nur auf Platz 40. Hier besteht also Nachholbedarf. Insbesondere für Nürnberg als ehemalige Industriestadt ist es wichtig, dass der Wandel von Industrie zu Wissenschaft, Dienstleistung und Technologie begleitet und ein langfristiges Profil der Wissenschaftsstadt Nürnberg angelegt bzw. fortgeführt wird. Es gilt dabei Schwächen und Stärken zu analysieren und Handlungsempfehlungen für die Landesund Stadtpolitik zu erarbeitet.

Schmitt-Bussinger: „Zum einen sind die Planungen bzgl. der Ansiedlung von technischen Lehrstühlen im Nürnberger Westen völlig unkonkret und ich habe die starke Vermutung, dass die Ankündigungen nur heiße Luft sind. Wenn sich herausstellen sollte, dass es keine neuen Stellen und nur Verlagerungen schon bestehenden Hochschuleinrichtungen gibt, dann wäre das ein Skandal. Auch die angedachte Verlagerung der ehem. Erziehungswissenschaftlichen Fakultät nach Erlangen ist einem solchen Ziel, das den Hochschulstandort langfristig sichern und stärken soll, abträglich.“

In einer Antwort auf eine „Mündliche Anfrage zum Plenum“ von Schmitt-Bussinger zur Sanierung der ehem. EWF und WiSo legte das Wissenschaftsministerium dar: „Im Hinblick auf die Überlegungen zur künftigen räumlichen Organisation der Lehrerinnen- und Lehrerbildung an der FAU wurde eine Gesamtsanierung des Gebäudekomplexes bislang zurückgestellt.“ Schmitt-Bussinger sieht dies als Warnzeichen für eine Verlagerung der ehem. EWF nach Erlangen. „Der Wissenschaftsminister und auch Söder, der sich im Wahlkampf noch als Nürnberg-Retter stilisiert hatte, nehmen den Abverkauf von Hochschuleinrichtungen in Nürnberg achselzuckend in Kauf. Wir brauchen in Nürnberg einen Plan, wo es langfristig hingehen soll, damit die Herren die Wissenschaftsstadt nicht an die Wand fahren“ warnt Schmitt-Bussinger.