Standpunkt in der BSZ: Viele Arbeitslose unter 25 - was ist zu tun?

Eine gute berufliche Qualifikation ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit. Bund, Länder und Sozialpartner müssen daher zusammenzuarbeiten, um jedem jungen Menschen einen anerkannten Berufsabschluss zu ermöglichen

  • von  Team Weikert
    22.09.2014
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Derzeit sind in Bayern 33.778 arbeitslose Personen unter 25 Jahren registriert. Zahlreiche Jugendliche melden sich im August nach dem Schulabschluss nur vorübergehend arbeitslos. Doch es gibt viele Schulabgänger, die bisher noch keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden haben. Dazu kommen Azubis, die ihre Ausbildung abbrechen oder nach dem Abschluss nicht weiterbeschäftigt werden. Kleinere Berufsschulklassen, eine Stärkung der Jugendsozialarbeit, vor allem an Berufsschulen, und eine stärkere Begleitung der Jugendlichen während der Ausbildung sind dringend notwendig.

Zudem ist die Staatsregierung durch den Koalitionsvertrag im Bund aufgerufen, ein Konzept für die flächendeckende Einrichtung von Jugendberufsagenturen vorzulegen. Jugendberufsagenturen bieten unter einem Dach Beratung und Unterstützung bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche sowie bei weiteren Fragestellungen im persönlichen und beruflichen Bereich. Andere Länder sind uns bei der Umsetzung weit voraus und auch in einigen bayerischen Kommunen, wie zum Beispiel durch das „Dienstleistungszentrum U25“ in Nürnberg, wird das Modell erfolgreich praktiziert.

Eine gefährliche Tendenz ist, dass eine wachsende Anzahl von Jugendlichen statistisch nicht erfasst wird, da sie keine Leistungen in Anspruch nehmen. Laut Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit umfasst dieses Dunkelfeld in Bayern etwa 8.300 junge Menschen, die für bestehende Hilfeangebote nicht mehr erreichbar sind. Regionales Übergangsmanagement hilft zu verhindern, dass junge Menschen beim Sprung von der Schule ins Berufsleben „verloren gehen“. Den Fortbestand bestehender Einrichtungen zu gewährleisten und den Aufbau neuer Projekte zu unterstützen, ist nicht zuletzt ein Beitrag, um den künftigen Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu decken.

In Bayern gibt es somit noch erheblichen Handlungsbedarf, um die von der großen Koalition angestrebte Ausbildungsgarantie umzusetzen.