SPD will pflegende Angehörige entlasten

Fast drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Die SPD will mit neuen Konzepten die pflegenden Angehörigen entlasten. Dies teilt die Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich mit.

  • von  Gabriela Heinrich
    18.08.2017
  • Beiträge [Partei], Bundestag, Gabriela Heinrich

„Die Frage der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stellt sich immer mehr Menschen. Der Staat muss mehr machen, um diejenigen zu entlasten und zu unterstützen, die sich kümmern“, so Heinrich. In einer Gesellschaft mit mehr Pflegebedarf müsse die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.

Die SPD schlägt eine dreimonatige Pflegezeit mit Lohnersatzleistung – analog zum Elterngeld – vor. Bei Bedarf sollen pflegende Angehörige zudem ein „Familiengeld Pflege“ erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren wollen oder müssen, erläutert die Bundestagsabgeordnete. „Damit bauen wir auf der zehntägigen Pflegezeit auf, die in akuten Pflegefällen bereits die Möglichkeit gibt, die Pflege Angehöriger zu organisieren“, so Heinrich. Pflegeleistung solle außerdem in der Rentenversicherung – im Rahmen des SPD-Modells der „Solidarrente“ – besser berücksichtigt werden.

Positiv sieht Heinrich die bereits umgesetzte Pflegereform. „Demenzerkrankungen sind jetzt vollständig in die Pflegeversicherung einbezogen. Das war ein überfälliger Schritt, um Demenzerkrankten und deren Angehörigen den Zugang zu den Leistungen zu ermöglichen“, so Heinrich. Nicht zuletzt das Angebot an Beratung und Unterstützung vor Ort müsse jedoch weiter gestärkt werden. Die vom Bund geförderten „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ – wie in Ziegelstein und Buchenbühl – müssen nach Ansicht von Heinrich zu dauerhaften Strukturen weiterentwickelt werden, auch mit finanzieller Unterstützung des Bundes.