MindestTon - Chor der SPD Nürnberg

in der Karl-Bröger-Gesellschaft

Seit Sommer 2021 gibt es ihn, MindestTon, den Chor der SPD Nürnberg. MindestTon zeigt, dass Freude am Singen und gesellschaftskritisches Engagement gut zusammenpassen. Der Chor will auf musikalische Weise sozialdemokratische Ideen nach außen tragen, für Frieden, für Gerechtigkeit, für Toleranz und Demokratie singen, und er möchte Menschen zusammenbringen, Gemeinschaft und Tradition pflegen und so das Miteinander in (und auch außerhalb) der SPD fördern.

Auftritt beim Karl-Bröger-Fest „Rote Erde“ im Juni 2023. Foto: Rüdiger Löster
Besuch von Martina Redl, der Chorleiterin der Wiener Arbeitersänger im April 2023
(Martina Redl vorne mit längerem hellblauen Mantel). Foto: Michaela Ahmed
Gute Laune bei der Chorprobe. Foto: Daniel Karmann
Der Chor im Frühjahr 2022. Foto: Michaela Ahmed

Wer wir sind

Wir sind ein gemischter, mehrstimmiger und politischer A-Cappella-Chor aus engagierten Menschen unterschiedlichen Alters. Wir singen mit musikalischem und inhaltlichem Anspruch, wollen politisch fit, aber nicht ideologisch sein. Ein Kreis von mittlerweile etwa 25 Sänger*innen zwischen 21 und 80 Jahren hat sich zusammengefunden; auch Nicht-SPD-Mitglieder, die uns politisch nahestehen, singen mit.

Als Teil der politischen Kultur- und Bildungsarbeit unserer Partei fördert die SPD Nürnberg den Chor und hat ihm den offiziellen Status eines Arbeitskreises zuerkannt. Wir sind auch Teil der Karl-Bröger-Gesellschaft, die uns von Anfang an solidarisch und kontinuierlich unterstützt.

Wir sind

  • begeisterte Sänger*innen, viele mit, manche auch ohne Chorerfahrung,
  • mit viel Engagement und Freude bei der Sache,
  • manchmal eine Herausforderung für unsere Chorleiterin
  • und gemeinsam unschlagbar!

 

 

Volle Konzentration, beim Üben ... (Foto: Rüdiger Löster)
... und beim Auftritt (Foto: Rüdiger Löster)
Chorwochenende in Heilsbronn im März 2023
Chorwochenende in Heilsbronn im März 2023
Er hatte die Idee für den Chornamen: Klaus Schrage
Chorleiterin mit Sopranistinnen
Chorleiterin Karoline Wlochowitz mit Chorsprecherin Claudia Kupfer-Schreiner. (Foto: Birgit Birchner)
 

Wofür wir stehen - und singen

Als politischer Chor singen wir mit sozialkritischem Blick aufs Zeitgeschehen, wählen bewusst Lieder und Songs für unser Repertoire aus, die populär sind in Verbindung mit aktuellen politischen Bewegungen, der Friedensbewegung, der Frauenbewegung, der Umweltbewegung, antifaschistischen Bewegungen oder der internationalen Solidarität.

Wir stehen auch in der Tradition der sozialistischen Arbeitersängerbewegung und ihres 1908 gegründeten Arbeiter-Sängerbundes, der übrigens als Avantgarde der emanzipatorischen Bewegungen bereits früh Frauen aufnahm. Die Lieder des kongenialen Duos Hanns Eisler und Bertolt Brecht und alte Partisanen- und Arbeiterlieder gehören deshalb ebenfalls zu unserem Repertoire.

Unser Repertoire verbindet so die Tradition der Arbeiterlieder und der demokratischen Volkslieder mit modernen und internationalen Songs, frechen Rhythmen und coolen Grooves – Musik als Widerspiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse früher und heute.

Dabei können ,,unverdächtige" Lieder auch politisch werden, wenn zum Beispiel das Lied der Comedian Harmonists Ein Freund, ein guter Freund vom Kölner Schwulenchor geschmettert wird, oder, ganz aktuell, wenn Somewhere over the Rainbow zum Hit für die LGBT-Community mutiert. Nicht viele wissen zudem, dass beim Volkslied Auf einem Baum ein Kuckuck der Jäger den Unterdrücker und der Kuckuck die Freiheit symbolisiert.

Erwähnenswert ist noch, dass das "Singen der Lieder der deutschen Arbeiterbewegung" 2014 von der UNESCO zum immateriellen Kulturgut erklärt wurde, u.a. mit der Begründung, dass Arbeiterlieder als gelebte Volkskultur von großer Bedeutung für den Zusammenhalt der Völker und das Streben nach Frieden sind.

Hier ein Auszug aus unserem aktuellen Repertoire: 

Arbeiterlieder

Brüder, zur Sonne, Bella Ciao, die Arbeiter von Wien, das Steigerlied, Bandiera Rossa 

Brecht/Eisler

Lob des Lernens, Resolution der Kommunarden, Einheitsfront,  Das Lied von der Moldau, Das Solidaritätslied

Songs der Frauenbewegung

La Lega, Brot und Rosen, Unter dem Pflaster

Friedenslieder

Nach dieser Erde, Aserbaidschanisches Friedenslied, Shalom chaverim

Volkslieder

Am Brunnen vor dem Tore, Kein schöner Land, Ode an die Freude, Die Gedanken sind frei, das Bürgerlied

Internationales

Vem kann segla, Shalom chaverim, Bajuschki baju

Modernes

Canon en swing, Sailing, Somewhere over the Rainbow, Sailing

     

Unsere Chorleiterin

Foto: Rüdiger Löster
Foto: Rüdiger Löster

Karoline Wlochowitz, unsere junge Chorleiterin, stammt aus Nürnberg. Sie ist vergangenes Jahr nach dem Studium des klassischen Gesangs in Münster und Bremen in ihre Heimatstadt und nach Zabo zurückgekehrt und arbeitet jetzt freiberuflich als Sängerin (Sopran) und Musikpädagogin.

Karoline hat bereits zahlreiche Chöre und Chorprojekte geleitet und uns schon erstaunlich gute Klänge entlockt. Die Proben mit ihr verlangen Konzentration und Einsatz, machen aber einen Riesenspaß, und das Ergebnis lässt sich jetzt schon hören. 

Foto: Michael Pütterich

Wo wir auftreten

Am 13. März 2022 hatten wir unseren ersten Auftritt: Zusammen mit den Sänger*innen des türkischen Bildungs- und Kulturverein e.V. Tek-Der gestalteten wir gemeinsam einen musikalischen Nachmittag. Ein paar Tage später begann am 24. März 2022 die Jahreshauptversammlung der AfB, der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Nürnberg, mit einem kleinen Konzert unseres Chors. Danach trudelte eine Auftrittsanfrage nach der anderen ein, von Arbeitsgemeinschaften und Ortsvereinen der SPD Nürnberg, zum Beispiel aus Schwaig und Schwabach, und auch von der AWO Nürnberg, bei der wir bei der JHV im November 2022 Dr. Paul Braune mit einem bunten Liederreigen feierten. Den frisch gewählten Mitgliedern des Integrationsrates brachten wir ein paar Tage danach ebenfalls ein launiges Ständchen mit internationalen Songs wie „Bandiera Rossa“ und dem „Aserbaidschanischen Friedenslied“. 

Auftritt bei Jubilarehrung der SPD Schwaig im April 2022

Das Highlight des Chorjahres 2022 war unbestritten der viel beachtete Auftritt im Serenadenhof beim Jahresempfang der SPD Nürnberg mit Kevin Kühnert als Gastredner. Die Nürnberger Nachrichten vom 13. Juli 2022 schrieben, dass der Chor „die Parteiseele gewärmt… und für beste Laune gesorgt hat“ - natürlich tolle Komplimente, die uns motiviert haben, auf unserem Weg weiterzugehen.

Foto: Rüdiger Löster

Im März 2023 „gastierten“ wir anlässlich der Feierlichkeiten zu „150 Jahre OV Schweinau“ in der Villa Leon, und im Mai 2023 wurden wir von der AWO Fürth im Rahmen der Veranstaltungen zu 100 Jahre Arbeiterwohlfahrt Fürth zu einem „Crowdsinging“ eingeladen.

Zu einer spannenden Zeitreise lud im Juni 2023 die Karl-Bröger-Gesellschaft ein. Michael Ziegler, unermüdlicher Motivator, Ideengeber und Vorsitzender der Karl-Bröger-Gesellschaft, hatte für das Fest im Karl-Bröger-Zentrum Spannendes und Überraschendes vorbereitet: So konnte er als Redner Klaus Schamberger und Achim Bröger gewinnen. Beide verbindet die Freundschaft ihrer Großväter und damaligen SPD-Stadträte Karl Bröger und Gregor Schamberger, die 1933 zusammen ins KZ Dachau verschleppt worden waren. 

Als weiteren Höhepunkt präsentierte der Chor in gekürzter Form das Sprechchorwerk „Rote Erde“ von Karl Bröger, das 1928 als einer größten der Erfolge Bröger in Dortmund beim 5. Reichsjugendtag der Sozialistischen Arbeiterjugend vor 25.000 Zuhörern uraufgeführt worden war. Chorleiterin Karoline Wlochowitz hatte mit langem Atem und viel Engagement die Musikintermezzi und den anspruchsvollen Chorsatz von Weigmann eingeübt; zudem konnte Gudrun Wiedemann als Sprechcoach für den Chor gewonnen werden. Insgesamt wurde dieser Abend zu einem Erlebnis der besonderen Art, und es gelang tatsächlich, einige Facetten und Seiten Karl Brögers aus einer neuen Perspektive zu sehen oder auch neu zu entdecken. 

Michael Ziegler bedankt sich beim Chor. (Foto: Rüdiger Löster)
Blumen für den Chor. (Foto: Rüdiger Löster)
Michael Ziegler, Claudia Kupfer-Schreiner, Klaus Schamberger und Achim Bröger. (Foto: Rüdiger Löster)
Gudrun Wiedemann trägt ein Gedicht Karl Brögers vor. (Foto: Michael Pütterich)
Kurz vor dem Auftritt. (Foto: Rüdiger Löster)
(Foto: Rüdiger Löster)

Am 11. Juli begrüßten wir musikalisch beim Jahresempfang der Nürnberger AsF, der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, eine hochkarätige Delegation der Sozialistischen Partei Albaniens mit der ehemaligen Justizministerin Etilda Gjonaj. 

Was über uns berichtet wird

Im Sommer bekamen wir überraschend Besuch vom „Vorwärts“, der die Sänger*innen als die „Roten Meistersinger von Nürnberg“ bezeichnete. Dem Redakteur Jonas Jordan verriet der Chor dann auch das bislang gut behütete Geheimnis des Wahlerfolgs von Olaf Scholz bei den Bundestagswahlen 2021: Von der Öffentlichkeit praktisch unbemerkt gingen genau seit der Chorgründung die Umfragewerte für die SPD steil nach oben! 

Lust bekommen auf mehr?

Dann: Runter von der Couch!

Wir proben wöchentlich am Freitag von 17:30 Uhr bis 19:15 Uhr und haben im Salon (früher Hinterzimmer) des Künstlerhauses, dem früheren KOMM, eine neue Heimat gefunden. In dieser soziokulturellen Einrichtung fühlen wir uns inmitten des bunten Miteinanders ganz unterschiedlicher Gruppen sehr wohl und genießen die wirklich tolle Willkommenskultur und die stets freundliche Unterstützung des Chores durch die Verantwortlichen dort. 

Einmal im Jahr fahren wir alle zusammen zu einem Chorwochenende, bei dem wir intensiv proben und es uns gut gehen lassen. 

Wir sind ein diskussionsfreudiger Chor, der (zum Beispiel nach der Probe bei einem Glas Wein, einem Aperol oder auch einem Minerale in der Kneipe in lockerer Runde) das politische Geschehen in den Blick nimmt und sich im Austausch von Jung und Alt oder Genoss*innen und Nicht-Genoss*innen durchaus kontrovers auseinandersetzt.

Wir suchen noch Mitsänger*innen jeden Alters für alle Stimmen, unsere Chorist*innen sind zwischen 21 und 80 Jahre alt. Willkommen sind sangeserfahrene und sangesfreudige Menschen mit und ohne Parteibuch. Chorerfahrung und Notenkenntnisse sind zwar hilfreich, aber keine Voraussetzung. Wichtig ist vor allem die Bereitschaft, regelmäßig zu den Proben zu kommen und ab und an zu Hause bei Bedarf auch ein wenig zu üben.  

Bitte melde dich vorher an, wenn du mal zum Schnuppern kommen möchtest.
Weitere Infos bei Claudia Kupfer-Schreiner
kupferschreiner (at) ​mnet-online [dot] de oder auch unter 0911/47 68 31 oder 0171/822 9556

Wir freuen uns auf dich! 

(Foto: Michaela Ahmed)