27. Oktober 2025 | Themen

NĂŒrnberg schaut hin und ĂŒbernimmt Verantwortung!

Kein Alt-Text zur VerfĂŒgung gestellt.

„Gewalt an Frauen darf nicht lĂ€nger ĂŒbersehen werden!“

Henriette Bauer

Die Frauenbeauftragte und Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt NĂŒrnberg, Hedwig Schouten, sowie Roswitha Weidenhammer, die 13 Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte im Klinikum NĂŒrnberg war, hielten bei der Einweihung leidenschaftliche Reden. Sie machten deutlich, wie dringend Handlungsbedarf besteht:

  • Gewalt an Frauen wird tagtĂ€glich nicht gesehen, nicht wahrgenommen, ignoriert oder verharmlost.
  • Die Zahlen steigen weiter: 2023 gab es in Deutschland 250.000 gemeldete FĂ€lle hĂ€uslicher Gewalt, 70 % der Betroffenen sind Frauen – die Dunkelziffer ist hoch.
  • Jede dritte Frau erlebt in Deutschland mindestens einmal im Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt.
  • TĂ€glich versuchen MĂ€nner, eine Frau zu töten – fast jeden zweiten Tag gelingt es ihnen.
  • In Bayern werden jedes Jahr rund 50.000 Frauen gedemĂŒtigt, gequĂ€lt, geschlagen, vergewaltigt, verstĂŒmmelt oder getötet.

Wo bleibt der Aufschrei?
Alle mit dem Thema befassten Stellen brauchen mehr Geld, UnterstĂŒtzung und Aufmerksamkeit – vor allem auch fĂŒr PrĂ€ventionsarbeit.

Wichtige Fortschritte – aber noch viel zu tun

Positiv ist: Anfang des Jahres wurde das Gewalthilfegesetz verabschiedet.
Damit haben Betroffene kĂŒnftig einen kostenfreien Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit und Selbstbestimmung.

Roswitha Weidenhammer berichtete aus ihrer Erfahrung im Klinikalltag: Viele Betroffene landen nach Gewalttaten in den Notaufnahmen. Umso wichtiger sei es, dass in NĂŒrnberg – der Stadt der Menschenrechte – kĂŒnftig noch viele orange BĂ€nke aufgestellt werden, an Orten, die sichtbar sind und Zeichen setzen: etwa am SĂŒd- oder Volksbad.

Auch aktuelle politische Entwicklungen auf Bundesebene, wie die EinfĂŒhrung der elektronischen Fußfessel fĂŒr GewalttĂ€ter, machen auf das Problem aufmerksam und geben Frauen neue Hoffnung.

Aufruf: Wo steht die nÀchste Orange Bank?

Jede orange Bank ist ein sichtbares Symbol gegen Gewalt an Frauen.
Darum unser Appell:
Wo könnte eine weitere Bank stehen?
Auch auf privatem oder kirchlichem Grund können solche BĂ€nke aufgestellt werden – jedes neue Exemplar ist ein deutliches Zeichen fĂŒr Hinschauen, SolidaritĂ€t und Verantwortung.

Danke an die Initiatorinnen und UnterstĂŒtzer:innen

Ein herzliches Dankeschön an die Initiatorinnen Gudrun Frank und Tanja Haas vom DGB – vor dem NĂŒrnberger Gewerkschaftshaus steht bereits eine orange Bank – sowie an Yasmin Yilmaz, Diana Liberova und Nasser Ahmed von der SPD NĂŒrnberg fĂŒr ihre UnterstĂŒtzung bei diesem wichtigen Projekt.