Zum Auftakt des Gerichtsverfahrens gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe und ihre Unterstützer am 6. Mai versuchten wir vom Vorstadtverein Gleißhammer/St. Peter das Augenmerk auch auf die Opfer und den Schmerz ihrer Angehörigen zu richten.
Denn unter all den Streitigkeiten über die Platzvergabe im Gerichtssaal und die anschließende enttäuschende Unterbrechung des Prozesses aufgrund von Befangenheitsanträgen ging die Anteilnahme und die Trauer vollkommen verloren.
Durch unsere Kranzniederlegung in der Scharrerstraße wollten wir das Andenken an Ismail Yasar, der 2005 an genau dieser Stelle kaltblütig ermordet wurde, aufrechterhalten.
Ebenfalls stellten wir ein großes Bild von Ismail Yasar an der Stelle auf, wo einst sein Dönerladen stand.
Unsere Absicht wird dadurch eindeutig: Wir wollen nicht vergessen!
Es war ein bewegender Moment mit anzusehen, wie viele Schüler der gegenüberliegenden Scharrerschule zu dieser Gedenkaktion kamen und trotz ihres niedrigen Alters rührende und anteilnehmende Worte zu Ismail Yasar fanden, an dessen Dönerimbiss sie gerne ihre Freistunden verbrachten.
Egal mit wem man an diesem Tag sprach; alle waren sich einig: der Mann mit dem dicken Oberlippenbart und dem sympathischen Lächeln war ein offenherziger Zeitgenosse und liebevoller Vater, beliebt bei jung und alt, der einem Schüler auch mal einen Döner spendierte, wenn dessen Taschengeld knapp war.
Ismail Yasar war immer ein prägender Teil dieses Stadtviertels, und wird immer ein Teil von uns bleiben.
Kranzniederlegung für die NSU-Opfer
"Wir wollen nicht vergessen!"
- von Arif Tasdelen
19.05.2013 - Beiträge
- Ähnliche Artikel:
