Nürnberger SPD gibt eine klare Empfehlung ab

Pressemeldung der Nürnberger SPD zum Ratsbegehren der Stadt Nürnberg am 25. Mai 2014

  • von  Redaktionsteam
    24.04.2014
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In ihrer letzten Parteiausschuss-Sitzung hat die Nürnberg SPD u.a. auch über das vom Stadtrat eingeleitete Ratsbegehren bezüglich der Ausmalung des Nürnberger Rathaussaales nach den Entwürfen von Albrecht Dürer beraten.
Dabei wurde es grundsätzlich begrüßt, dass die Nürnbergerinnen und Nürnberger über dieses Thema bei einem Ratsbegehren entscheiden dürfen, so der Vorsitzende der Nürnberger SPD Christian Vogel.
Der Nürnberger Stadtrat hat - wie bekannt - dem Vorschlag von Oberbürgermeister Dr. Uli Maly zugestimmt, über das weitere Vorgehen in Sachen Ausmalung des historischen Rathaussaals von Nürnberg durch ein Ratsbegehren entscheiden zu lassen.
Zuvor hatten sich die Altstadtfreunde und die Stadtspitze auf einen gemeinsamen Wortlaut für ein Ratsbegehren über die Ausmalung geeinigt.
Bei der Abstimmung wird es um die Frage gehen, ob die Nürnberger Bürgerinnen und Bürger wollen, dass der Rathaussaal wieder so rekonstruiert wird, wie er im Jahr 1521 von Albrecht Dürer konzipiert wurde. Dabei muss natürlich auch darüber nachgedacht werden, ob eine realistische und ehrliche Umsetzung überhaupt möglich ist. „Spätestens bei dieser Entscheidung geht es nicht mehr um Hoffnungen und Wünsche, sondern um eine machbare Realisierung“. Auch darf das Thema der Kosten nicht außer Acht gelassen werden. „Wir dürfen nicht ständig nach Einsparmöglichkeiten suchen und dann bei solchen Endscheidungen so tun, als spiele das Geld keine Rolle“, so Vogel.
Die Altstadtfreunde machen sich seit langem dafür stark, dass der Rathaussaal wieder farbig ausgemalt wird. Bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1945 schmückten Fresken aus dem Jahr 1521 den historischen Rathaussaal. Albrecht Dürer selbst war an der Ausmalung zwar nicht beteiligt, er hat die Motive jedoch entworfen. Im Lauf der Jahrhunderte wurden die Bilder allerdings immer wieder übermalt, ausgebessert und ergänzt. Kunstexperten gehen deshalb davon aus, dass eine seriöse Rekonstruktion der Dürer- Fresken nicht möglich sei.

Derzeit sind die Wände des im Zweiten Weltkrieg zerstörten und später wieder aufgebauten Rathaussaales weiß. Sicher ist, dass er nie wieder so aussehen wird, wie Dürer ihn Anfang des 16. Jahrhunderts entwarf: Die Vorlagen des Künstlers sind verschollen. Die Stadtverwaltung hält daher die Wiederherstellung, wie von den Altstadtfreunden gewünscht, für kunsthistorisch zu kurz gegriffen. Stattdessen sollten das Werden, die
Veränderungen sowie die Zerstörung und der Wiederaufbau des Saals im Zusammenhang mit der Geschichte Nürnbergs in den Vordergrund rücken. Die im Stadtrat von Frau Kulturreferentin Prof. Lehner vorgestellten Alternativen zur Ausgestaltung des Rathaussaals und zur historischen Darstellung finden die ungeteilte Zustimmung der Nürnberger SPD.
Einstimmig ist die Versammlung dann nach langer Debatte dem Vorschlag des Vorstandes der Nürnberg SPD gefolgt und lehnt demnach eine Ausmalung des historischen Rathaussaals in der von den Altstadtfreunden geforderten Form ab.
Die Nürnberger SPD fordert Nürnbergs Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Abstimmung am 25. Mai 2014 zu beteiligen und letztlich bei der Abstimmung mit NEIN zu stimmen, so der Parteichef Christian Vogel.
Es wird jetzt die Aufgabe der Kulturverwaltung sein, den Bürgerinnen und Bürgern von Nürnberg, in den nächsten Wochen bis zum 25.4.2014 die nötigen Informationen zu diesem komplexen Thema zu übermitteln. Eine solche Entscheidung darf weder aus dem Bauch noch aus einem Wunschdenken heraus getroffen werden. Die Bürger müssen über die Möglichkeiten, über die zu erwartenden Kosten und die Folgen informiert werden. Jeder, der bei der Abstimmung seine Stimme abgibt, muss sich über die Konsequenzen
im Klaren sein.