"Immer weniger Supermärkte in Mittelfranken"

Die Sprecherin der mittelfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten, Helga Schmitt-Bussinger, fordert die Staatsregierung auf, Maßnahmen zur Unterstützung und Förderung von ländlichen Lebensmittelgeschäften im Heimatministerium zu bündeln.

Das Supermarkt-Sterben in Bayern auf dem Land hat in den letzten zehn Jahren dramatisch zugenommen. Das geht aus einer Anfrage der SPD-Landtagsfraktion an die Staatsregierung hervor. In knapp 490 bayerischen Kommunen gibt es kein Lebensmittelgeschäft mehr, davon liegen 56 in Mittelfranken. Während beispielsweise in Oberbayern die Zahl der Lebensmittelmärkte in den letzten zehn Jahren leicht angestiegen ist, sank im gleichen Zeitraum in Mittelfranken ihre Zahl um fast 10 Prozent. „Am stärksten ist der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen betroffen, hier hat seit 2005 jeder vierte Laden geschlossen“, zeigte sich Schmitt-Bussinger besorgt.

Schmitt-Bussinger fordert mehr Engagement der Staatsregierung, um diesem Trend entgegen zu wirken: „Um Nordbayern zu unterstützen genügt es nicht, in Nürnberg ein Heimatministerium zu installieren. Es muss darin auch gearbeitet werden. Beispielsweise könnte ich mir gut vorstellen, Fördermittel, Expertise und Beratung für die Sicherstellung der Nahversorgung unter dem Dach des Heimatministeriums zusammenzufassen. Im Moment sind vier Ministerien und diverse Behörden und Ämter dafür zuständig. Das ist absolut chaotisch!"

"Vor allem in strukturschwachen Regionen wird die Nahversorgung mittelfristig in weiten Teilen des Freistaats regelrecht wegbrechen", warnt die Abgeordnete für Nürnberg-Süd und Schwabach. "Die Wege zu den Supermärkten werden immer weiter. Das ist insbesondere in unserer immer älter werdenden Gesellschaft ein Problem, da die großen Entfernungen ohne Auto kaum zu bewältigen sind. Viele unserer älteren Mitmenschen wären ohne die Hilfe von Freunden und Verwandten aufgeschmissen.“

Die Lebensmittelgeschäfte haben auch eine soziale Komponente, wie Schmitt-Bussinger erklärt: "Das sind zentrale Orte an denen man sich bewusst trifft, um sich über den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Fällt das weg, ist das besonders für die älteren Bürgerinnen und Bürger eine traurige Entwicklung."

 

Nürnberg, 15.10.2014

Für Rückfragen erreichen Sie Helga Schmitt-Bussinger unter 0171-867 0000