Heinrich wirbt für Chancenkonto

Die Idee ist durchaus umstritten. Wenn ein junger Mensch erstmals in den Arbeitsmarkt eintritt, soll er eine Art Startguthaben für berufliche Weiterbildung oder auch eine Gründung erhalten. Dafür soll ein Chancenkonto in einer Höhe von bis zu 20.000 Euro eingeführt werden – so zumindest der Vorschlag der SPD. „Unbezahlbar“ so lautet die Kritik. Doch die Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich verteidigt das Modell.

  • von  Gabriela Heinrich
    20.07.2017
  • Beiträge [Partei], Bundestag, Gabriela Heinrich

„Ich finde, dass wir beruflichen Aufstieg und Ideen stärker unterstützen müssen“, so Heinrich. Beispielsweise in der Kultur- und Kreativwirtschaft gebe es auch in Nürnberg viele junge Menschen, die etwas aufbauen. Wenn der Staat dabei unterstützt, dann ist das eine Investition in die Zukunft und eine, die sich bezahlt macht“, so Heinrich. Ein Chancenkonto würde dabei aus Sicht von Heinrich insbesondere denjenigen helfen, deren Eltern nicht so stark finanziell unterstützen können. Letztlich gehe es um eine neue Kultur. „Eine Kultur der Ideen und Innovation. Und um die Lust darauf, sich weiterzuentwickeln“, so Heinrich.

Die Kosten sind aus Sicht von Heinrich durchaus tragbar. Ein Jahrgang koste demnach 3,5 Milliarden Euro, wenn man mit einem Guthaben von 5.000 Euro starte. Aber nicht alle würden das Chancenkonto schließlich umgehend und vollständig nutzen. Die Einführung würde zudem schrittweise erfolgen, zunächst für die Jüngeren. „Das klingt noch immer viel. Aber die Bundeskanzlerin will schließlich 30 Milliarden Euro im Jahr zusätzlich für Panzer und Drohnen ausgeben. Das Geld können wir besser in eine Gesellschaft mit mehr Aufstiegschancen investieren“, so Heinrich. Langfristig solle Jede und Jeder ein solches Chancenkonto haben.