SPD fordert mehr Schwung bei Wirtschaftsförderung

Licht und Schatten auf dem Arbeitsmarkt

IHK-Geschäftsführer Markus Lötzsch, SPD-Stadträtin Katja Strohhacker, IGM-Bevollmächtigter Andreas Weidemann

Nach Ansicht der SPD-Stadtratsfraktion hat sich der Nürnberger Arbeitsmarkt in den letzten Monaten positiv entwickelt. Von einer Trendwende kann aber keine Rede sein. Bei einer Arbeitslosenquote von derzeit rund 7,6 Prozent und nach wie vor vielen Langzeitarbeitslosen gibt es in Nürnberg noch viel zu tun, etwa um neue Unternehmen anzusiedeln und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen.

                                              

„Die städtische Wirtschaftsförderung hat in den letzten Jahren viele Impulse für die Wirtschaft in Nürnberg gegeben“, lobt die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion Katja Strohhacker anlässlich der Vorstellung des Wirtschaftsberichts im Rathaus. Sie verweist auf die vielen Projekte, die die SPD angestoßen hat, zum Beispiel für die Breitbandförderung, für das Handwerk, die Elektromobilität und die Kreativwirtschaft. Zugleich warnt Strohhacker davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen. „Seit dem Wechsel an der Spitze des Wirtschaftsreferats haben die städtischen Aktivitäten nach unserer Ansicht an Schwung verloren“, meint Strohhacker. Diese Meinung teilt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm. Er vermisst konzeptionelle Eckpunkte und strategische Ansätze für die zukünftige Arbeit. „Wir brauchen eine klare Analyse der Defizite und eine Idee, wohin wir uns die nächsten Jahre entwickeln möchten“, fordert Brehm.

 

Sorgen bereitet den Sozialdemokraten insbesondere die zunehmende Spaltung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der prekären Beschäftigungsverhältnisse steigt auf der einen Seite, während sich der  Wettbewerb um die besten Hochqualifizierten auf der anderen Seite spürbar intensiviert.

 

Handlungsbedarf sehen Strohhacker und Brehm beim Thema Industriestandort. „Die Zahl der Unternehmen gerade im verarbeitenden Gewerbe ist gesunken“, weiß Strohhacker und warnt vor einem noch größeren Aderlass bei den Beschäftigten. „Schon jetzt ist die Zahl der Beschäftigten in der Industrie laut Wirtschaftsbericht von circa 51.000 im Jahr 2008 auf knapp 43.000 Beschäftigte in 2010 gesunken. Das ist ein Rückgang von 8.000 Beschäftigten.“ Strohhacker und Brehm wollen deshalb ihren Dialog mit Unternehmen und Kammern weiter intensivieren und konkrete Vorschläge zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts im Rathaus einbringen.

 

Auch bei den Themen Hochschule und Wissenschaft will die SPD am Ball bleiben. „Wir haben in Nürnberg nicht einmal ein Zehntel der Beschäftigten im Bereich der Hochschulen und Akademien im Vergleich zur Landeshauptstadt München“, bemängelt Fraktionsvize Thorsten Brehm. „Wir dürfen unsere Anstrengungen nicht abbrechen lassen, den Forschungsstandort Nürnberg aufzuwerten. Der Energie Campus ist ein Lichtblick, die Stärkung und der weitere Ausbau der Ohm-Hochschule ein notwendiger Schritt“.

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